2. Autismus-Spektrum Intensivwoche 2026
ORT: GiB gGmbH, Prinz-Albrecht-Ring 63 A, 30657 HannoverDAUER: 5 Tage | 09.00-16.00 Uhr
DATUM: 22.06.2026, 23.06.2026, 24.06.2026, 25.06.2026, 26.06.2026
REFERENT*INNEN: Katherina Hergert, Natasha Németh, Fabian Rank, Janet Rohrbach
TEILNAHMEGEBÜHR: 795 Euro
TEILNAHMEGEBÜHR für Mitarbeitende der GiB: 395 Euro
Menschen im Autismus-Spektrum mit hohem Unterstützungsbedarf.
In dieser Woche geht es um die Arbeit mit Menschen im Autismus-Spektrum mit hohen Unterstützungsbedarfen. Zudem werden mögliche Begleiterscheinungen in den Blick genommen. Wir versuchen zu verstehen, welche Ausprägungen die Autismus-Diagnose bei diesem Personenkreis hat und welche entwicklungslogischen Bedürfnisse hinter den Verhaltensweisen stehen, die wir im Arbeitsalltag beobachten. Dabei reflektieren wir auch unsere eigene Haltung und Arbeitsweise und finden neue Wege in der Begegnung mit diesen Menschen.
Basiswissen Autismus-Spektrum
Ziel dieses Tages ist es, allen Teilnehmenden einen Überblick über das Autismus-Spektrum zu vermitteln. Zum Start werden Grundlagen wie Geschichte und Diagnose besprochen. Die Teilnehmenden sollen einen Eindruck davon gewinnen, was es bedeutet, wenn von Autismus als Spektrum gesprochen wird. Schwerpunkte des Tages sind die Besonderheiten in der autistischen Erfahrungswelt. Dies beinhaltet die heterogene Intelligenzstruktur, Theory of Mind, Reizfilterschwäche, zentrale Kohärenz und Besonderheiten in der Exekutivfunktion.
Sozial-emotionale Entwicklung: Verhalten verstehen, Bedarfe erkennen
Ausgehend von der Hypothese, dass Autismus-Spektrum primär als eine Störung der emotionalen Entwicklung betrachtet werden kann, die Beeinträchtigungen in der sozialen Entwicklung nach sich zieht, fokussieren wir in diesem Seminar die Entwicklung von sozialen und emotionalen Fähigkeiten.
Wie verläuft die sozial-emotionale Entwicklung? Welche (emotionalen) Bedürfnisse sind mit welcher emotionalen Entwicklungsstufe verbunden? Welches Verhalten ist in welcher Entwicklungsstufe zu erwarten? Welche Anforderungen sind in einer bestimmten Entwicklungsstufe „angemessen“ und welche Anforderungen stellen eine Überforderung dar?
Die Erkenntnisse der sozial-emotionalen Entwicklung liefern zunächst einen wertvollen Schlüssel, um das Verhalten eines Menschen im Autismus-Spektrum zu verstehen. Und durch das Verständnis entstehen wiederum ressourcenorientierte Perspektiven, die neue Handlungsoptionen für die Gestaltung von pädagogischer Begleitung ermöglichen.
Beziehungsgestaltung, Kontakt und Interaktion
Dieser Tag widmet sich der Frage, wie tragfähige Beziehungen zu autistischen Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf aufgebaut werden können. Im Fokus stehen respektvolle, feinfühlige und responsive Kontaktangebote. Die Teilnehmenden reflektieren die eigene Haltung und lernen, wie kleine Signale wahrgenommen und beantwortet werden können. Praxisnahe Beispiele zeigen, wie Beziehung gelingen kann.
Struktur, Orientierung & Unterstützte Kommunikation im frühen Entwicklungsalter
Ausgehend vom TEACCH-Ansatz wird vermittelt, wie entwicklungsangemessene Strukturen autistischen Personen Sicherheit und Orientierung im Alltag geben können. Ergänzend werden praxisnahe Ideen zur Unterstützten Kommunikation vorgestellt, die sich an der Kommunikationsentwicklung nach Irene Leber orientieren. Besonders berücksichtigt werden dabei Personen, die sich im vorsymbolischen Bereich befinden und noch grundlegende Erfahrungen mit Ursache und Wirkung sammeln.
Herausforderndes Verhalten – Verstehen statt bewerten
An diesem Tag steht das Verstehen herausfordernden Verhaltens im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden setzen sich mit möglichen Ursachen, Funktionen und den jeweiligen Kontextbedingungen auseinander. Ein besonderer Fokus liegt auf den eigenen Anteilen in schwierigen Situationen sowie dem reflektierten professionellen Handeln. Ziel ist es, Verhalten nicht vorschnell zu bewerten, sondern es als Ausdruck eines Bedürfnisses zu begreifen und mit einer verstehenden, zugewandten Haltung zu begleiten.
Ansprechpartnerin

Anke Slebos
Tel.: 0177 – 293 12 41
E-Mail: fortbildung@autismus-hannover.de
Die Teilnahmebedingungen zu unseren Fortbildungen finden Sie hier.


