In unserer integrativen Kindertagesstätte „Am Forstkamp“ in Hannover ist es zu einem schwerwiegenden pädagogischen Fehlverhalten einer Fachkraft gegenüber einem Kind in Form eines körperlichen Übergriffs gekommen.
Presse und Medien haben in den vergangenen Tagen ausführlich darüber berichtet und ein Video des Vorfalls veröffentlicht, das vom Nachbargrundstück der Kita gefilmt wurde.
Wir bedauern diesen schrecklichen Vorfall außerordentlich und distanzieren uns ausdrücklich von dem individuellen Fehlverhalten der betreffenden Fachkraft. Grundsätzlich verurteilen wir Gewalt gegenüber Schutzbefohlenen in jeglicher Form, denn
„[…] in der GiB setzen wir uns mit voller Überzeugung für die Förderung eines sicheren und respektvollen Lebensumfelds für alle Menschen ein, die in unseren Einrichtungen leben, arbeiten oder gefördert werden. Wir erkennen die unantastbare Würde und die Rechte jedes Menschen an und arbeiten an einer Kultur des Respekts, der Achtsamkeit und der Gewaltfreiheit. In diesem Zusammenhang verstehen wir Gewalt nicht nur als körperliche Aggression, sondern auch als seelische, verbale und strukturelle Verletzungen von Menschenrechten und der persönlichen Integrität.“
(Auszug aus dem Gewaltschutzkonzept)
Auf Verstöße gegen diese Werte und den damit verbundenen Verhaltenskodex reagieren wir entschieden, konsequent und mit allen uns arbeitsrechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln.
Die betreffende Fachkraft wurde daher sofort, nachdem wir Kenntnis von dem Übergriff erhalten haben, von der Kita-Leitung freigestellt. Das Arbeitsverhältnis ist mittlerweile beendet. Ein Strafverfahren ist seitens der Polizei eingeleitet.
Mit den zuständigen Aufsichtsbehörden (Landesjugendamt, Landeshauptstadt Hannover) sowie der Polizei stehen wir seit dem Vorfall in regelmäßigem Austausch und stimmen das konkrete weitere Vorgehen ab. Dazu gehören Sofort-Maßnahmen wie die Freistellung der Fachkraft und die schnelle und transparente Kommunikation mit Mitarbeitenden und der Elternschaft, aber auch mittel- und langfristige Ansätze stehen jetzt auf unserer Agenda. Um das Risiko des Fehlverhaltens einzelner Mitarbeitender in Zukunft zu minimieren, werden wir z.B. das bestehende Kinderschutz- und Gewaltschutzkonzept nachschärfen und sicherstellen, dass grenzüberschreitendes oder übergriffiges Verhalten noch schneller entdeckt oder im besten Fall präventiv verhindert werden kann.
Neben den Kindern müssen wir allerdings auch die anderen Mitarbeitenden in der Kita schützen. Diese leisten tagtäglich eine hoch engagierte Arbeit und dürfen nun nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Wir bitten darum, den angesprochenen Einzelfall auch als solchen zu bewerten und das Vertrauen in das Team und die Einrichtung beizubehalten, damit die Kolleginnen und Kollegen weiterhin eine gute pädagogische Arbeit leisten können.
Wir möchten außerdem an alle appellieren, sich nicht an der aktuell stattfindenden „Schlammschlacht“ in den sozialen Medien zu beteiligen. Anfeindungen, Vorwürfe oder sogar Drohungen gegen die Einrichtung und unsere Mitarbeitenden tragen sicher nicht dazu bei, dass die Kita sich auf ihre anspruchsvolle Aufgabe der frühkindlichen Bildung und Erziehung konzentrieren kann.
Zuletzt bleibt uns, das durch den Vorfall betroffene Kind und seine Mutter aufrichtig um Entschuldigung zu bitten. Es tut uns sehr leid, dass dem Kind in einer unserer Einrichtungen Gewalt widerfahren ist. Mit der Aufarbeitung des Vorfalls werden wir alles tun, damit sich so etwas nicht mehr wiederholt. Kind und Mutter wünschen wir für den weiteren Weg alles Gute und bieten nach wie vor unsere Unterstützung an, so sie denn gewünscht ist.
Für die Geschäftsleitung
Rudolf Dickers






